Neben dem historisch gewachsenen Thema „Textil“ hat sich die Stadt Münchberg nach der schrittweisen Verlagerung der Textilproduktion ins Ausland auf ihre Fahnen geschrieben, das Thema „Genuss“ in allen Facetten zu spielen. Die Stadt Münchberg, als einer von Bayerns 100 Genussorten, bietet bereits jetzt eine Vielzahl an Genusshandwerkern und Genussbetrieben bei denen Genuss Tag für Tag erlebt werden kann. Damit ihre Heimatstadt lebendiger und attraktiver wird, wurde von drei Münchberger Unternehmern das Projekt KULCITY in das Leben gerufen. KULCITY lenkt den Fokus der Stadt Münchberg auf Kulinarik und Kultur. Dadurch wird der bisherige Genussort mit seinen Destinationen für Touristen noch attraktiver und lebendiger, wächst zur GenussStadt. Die Einzelhändler, Genusshandwerker und die vielen weiteren Genussbetriebe lassen mit KULCITY das Einkaufen schon jetzt zu einem Erlebnis werden. Überzeugen Sie sich davon selbst und entdecken Sie die unterschiedlichsten Spezialitäten der GenussStadt Münchberg. Egal ob ofenfrisch oder hausgemacht – schon jetzt sind viele regionale Gaumenfreuden von KULCITY ein ausgezeichneter Hochgenuss. Nicht nur kulinarisch ist Münchberg erlebbar, sondern auch kulturell und visuell.
Alles begann im Jahr 2017, als das „Erfinderteam“ um Hanns Bergmann, Andreas Fickenscher und Tilman Held (von links) bei einer privaten Feier darüber grübelten, wie ihre Heimatstadt lebendiger und attraktiver gestaltet werden kann.
Münchbergs Aushängeschild war lange Zeit die Textilindustrie. Die schrittweise Verlagerung der Textilproduktion ins Ausland führte dazu, dass immer weniger Textilbetriebe in Münchberg heimisch sind. Die textile Vergangenheit wird Münchberg immer begleiten, jedoch gilt es, die Stadt zukunftsfähig zu gestalten und Standortvorteile zu nutzen. Was der Stadt fehlt, ist eine Geschichte für die Zukunft, eine Story, die nachhaltig und authentisch ist, und die die Stadt in einem – auch für jüngere Generationen – attraktiven, wirtschaftlich erfolgversprechenden und überregionalen Licht erscheinen lässt.
Gewerbetreibende müssen von Anfang an nicht nur in die Planungen mit einbezogen werden, es soll ihnen durch diese Zukunftsgeschichte auch eine Perspektive und greifbare Chance für die erfolgreiche Fortführung ihrer Geschäfte gegeben werden.
Den Initiatoren ist es ein großes Anliegen, mit ihrer Idee nicht nur lokalen Gewerbetreibenden eine Plattform zu bieten, sondern auch regional und über die Grenzen von Stadt und Landkreis hinaus.
Das Ziel ist also die Entwicklung eines Stadtprojekts, das die ansässigen Gewerbetreibenden sowie die Bevölkerung aktiv integriert und ihnen somit neue Chancen bietet. Dabei geht es nicht nur um die Ansiedlung neuer Unternehmen in der Region. Es geht vielmehr auch um ein Projekt, das intrinsisch – aus der Stadt und der Region selbst heraus – erdacht, geplant, organisiert und umgesetzt wird. Dadurch soll die Strahlkraft und die Motivation von innen heraus erzeugt werden, was letztlich gebraucht wird, um dieses Projekt auf vielen Schultern zu verteilen und sämtliche MünchbergerInnen und Interessierte mitzunehmen.
Basierend auf dieser Idee, wurde ein Arbeitskreis gegründet, der sich all diesen Themen verschrieben hat.
Aus den ersten Überlegungen entstand der Name, der nun Programm werden soll: KULCITY!
Im Jahr 2018/2019 wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um die Potenziale und Chancen der Stadt Münchberg herauszufiltern. Münchberg als größte Stadt im Hofer Landkreis punktet neben einem ansprechenden Ortskern vor allem durch die Anbindung an die Bundesautobahn A9, durch die Fachhochschule und eine sehr gute Versorgung in den Bereichen Bildung, Freizeit und Nahversorgung.
Die Stadt Münchberg hat 2013 im Stadtrat das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept beschlossen und seitdem erfolgreich an der Umsetzung gearbeitet. Eine Kernherausforderung war die Bekämpfung des Leerstandes im Zentralen Versorgungsbereich, der insbesondere an der Lindenstraße, durch die markante Lage entlang der Pulschnitz, ins Auge fiel. Durch die städtebauliche Aufwertung dieser Achse ist heute ein Highlight mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden. Auch der Umbau der zentralen Verkehrsachse „Bahnhofstraße“ konnte nach längerer Bauzeit Mitte 2018 realisiert werden, was die Attraktivität des Stadtzentrums weiter positiv beeinflusst.
Die Stadt steht jedoch weiterhin vor großen Herausforderungen. Der bislang markanteste zentrale Leerstand des ehemaligen Kaufhauses Götz ist, bis zur weiteren Umsetzung des neuen Konzeptes, einem Übergangsparkplatz gewichen. Der Innenstadthandel besitzt immer noch nicht eine ausreichende Eigenkraft zur Steigerung der Frequenz. Die touristische Funktion der Stadt ist immer noch nicht ausreichend, um bestehenden und zukünftigen Beherbergungsbetrieben eine nachhaltige Bettenauslastung zu garantieren. Die Aufenthaltsdauer der Gäste ist weiterhin zu kurz, um effektiv in der Wirtschaft durchzuschlagen. Gleichzeitig hat sich die Initiative der drei engagierten örtlichen Unternehmer gebildet, die mit ihrer Idee neues Leben in die Innenstadt von Münchberg bringen möchten.
Ob diese Idee erfolgversprechend sein kann, wurde 2018/2019 anhand einer Machbarkeitsstudie untersucht.
Durch das KULCITY-Projekt soll der Fokus der Stadt Münchberg auf Kulinarik und Kultur gelenkt werden. Vor allem die Einzelhändler, Genusshandwerker und alle weiteren Genussbetriebe der Stadt und Umgebung sollen vom Projekt profitieren und dadurch das Einkaufen zu einem Erlebnis werden lassen. Die Einführung in das neue Angebot soll im sog. „Genusshaisla“ stattfinden. Das Münchberger Fachwerkhaisla in der Bahnhofstraße soll als Informationszentrum dafür ausgebaut werden. Hier starten „Genussrundgänge“, den Besuchern werden Informationen zu Münchberg und der Genussregion Oberfranken präsentiert und es werden lokale Spezialitäten hervorgehoben.
In das Projekt müssen möglichst viele MünchbergerInnen und Interessierte einbezogen werden. Es werden Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen, so dass jeder ein Teil von KULCITY werden kann.
Basierend auf einer gründlichen Analyse der Angebote und Potentiale sowie mehreren Workshops mit den beteiligten Unternehmern und Mitgliedern der Stadtverwaltung wurde von den Beratern eine übergeordneten Zielstellung entwickelt. Die Stadt Münchberg soll unter bestmöglicher Einbindung der lokalen Akteure zu einem Ort zum Begehen, Staunen, Erholen, Genießen und Lernen entwickelt werden.
Ziel der skizzierten Erlebnisbausteine und –inhalte ist es, bestehende Potentiale (z.B. Kunden, Besucher aus der Region) besser abzuschöpfen, neue Potentialquellen zu erschließen, die Aufenthaltsdauer von Besuchern und Kunden in der Münchberger Innenstadt zu erhöhen und Leerstände in der Innenstadt wieder mit Leben zu füllen. In der Folge steigen die Umsätze von Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie und das Angebot für Bürger und Besucher wird nachhaltig erweitert. Mittelfristig wird Münchberg durch den Aufbau von Erlebnis-Angeboten zu einer kulinarisch und kulturell attraktiven Destination, eingebettet in eine Aktivurlaubsregion.
Zur Umsetzung dieses ambitionierten Projekts bedarf es aus Sicht der Berater eines „Anbieters aus einer Hand“, sprich einer Betreibergesellschaft, die sich um die An- und Vermietung von Flächen, Sortimentsgestaltung und um ein gemeinsames Marketing kümmert. Als Gesellschafter könnten z.B. die Stadt Münchberg, Inhaber von Ladenleerständen, örtliche Einzelhändler und Gastonomen, externe Kapitalgeber, oder örtliche Vereine in Frage kommen. Idealerweise gelingt es, alle Beteiligten in der Betreibergesellschaft zu integrieren.
Stadtführungen (z.B. Genussführungen zu verschiedenen Themen) | Einbindung und stärkere Bewerbung bestehender Freizeitangebote, Feste und Märkte | Schauplatz Genussregion | Handwerk erleben (z.B. Bäckerei, Brennerei)
Spezielle Angebote für Durchreisende (Nutzung der Frequenzen der BAB 9) | Bierothek „So tanken die Franken | Auftritt von Gastköchen | Fokus auf regionale Lebensmittel und fränkische Spezialitäten (z.B. fränkische Tapas, MünchBurger, Aromazentrum)
Verkauf von themennahen Produkten (online/offline), z.B. im Rahmen von Mustereinkaufsflächen/Showrooms, Produkte wie Topflappen, Servietten und Kochbücher | Fokus auf regionale Spezialitäten z.B. durch Kooperation lokaler Anbieter | Erhöhter Komfort durch Begleit-App
VHS-Seminare und Vorträge rund um die Themen Genuss, Ernährung, Lebensmittel und Kulinarik | Koch- und Backkurse | Food Fab-Lab | Museum rund um Kulinarik